Mehr als 60.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. In etwa 30% der Fälle leiten Laienhelfer in Deutschland Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Diese Rate liegt in anderen europäischen Ländern deutlicht höher (ca. 70%).
Um mehr Menschen für die Reanimation zu aktivieren, ist der Kreis Euskirchen Mitglied der Initiative „region-aachen-rettet“ geworden. Ein Ergebnis dieser Initiative ist die sog. Corhelper-App. Mithilfe der App werden bei einem Herzstillstand registrierte Ersthelfer im Umkreis von 2,5 km alarmiert. Die werden dann von der App zum Patienten navigiert und bekommen Hilfestellung bei der Reanimation. Zum Beispiel durch einen Beat, der das Tempo der Herzdruckmassage vorgibt. So soll die Zeit bis zur Ankunft der Rettungskräfte überbrückt werden.
Es mangelt an öffentlich zugänglichen Defibrillatoren
„Die Versorgung mit öffentlichen Defribrillatoren ist optimierungsbedürftig“ stellt der Fraktionsvorsitzender Patrick Schöneborn fest. Nach Recherchen der SPD-Fraktion sind bisher nur vier Defibrillatoren öffentlich und zu jeder Zeit zugänglich. „Wir wissen, dass viele private Organisationen in ihren Geschäftsräumen einen Defibrillator zur Verfügung stellen. Dieses Engagement achten wir und bedanken uns bei denjenigen, die ein solches Gerät zur Verfügung stellen und im Notfall damit Leben retten“ führt der Fraktionsvorsitzende aus. Jedoch gibt es bei der aktuellen Versorgung Optimierungspotenzial, das gehoben werden soll.
Standortkonzept gefordert
Aus diesem Grund beantragt die SPD-Fraktion im Stadtrat Schleiden die Erstellung eines Standortkonzeptes. Ziel ist es dabei die Anzahl der öffentlich zugänglichen Defibrillatoren zu erhöhen. Dabei soll die Verwaltung mit den Eigentümern der bestehenden Geräte in den Dialog eintreten und Vorschläge erarbeiten wie man die Geräte im öffentlichen Bereich positionieren könnte. Des Weiteren soll in einer Analyse eventuelle Unterversorgungen erkannt und beseitigt werden. Dazu sollen die örtlichen Vereine und Organisationen mit einbezogen werden.
„Für uns ist die Versorgung mit Defibrillatoren Teil des öffentlichen Gesundheitsschutzes und führt damit zu einer besseren Daseinsvorsorge im Stadtgebiet Schleiden. Je mehr Geräte zur Verfügung stehen, desto kürzer vergeht die Zeit bis zur wirksamen Ersthilfe. Das muss der Leitgedanke dieses Standortkonzeptes sein“, so der Fraktionsvorsitzende Patrick Schöneborn.
Den Orginalantrag können Sie hier einsehen: