Corona hat zahlreiche negative Auswirkungen in vielen Lebens- und Wirtschaftsbereichen. So sind z.B. auch die Beförderungszahlen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) drastisch zurückgegangen.
Großes Verständnis habe ich für alle, die sonst mit Bahn und Bus fahren, derzeit aber unsicher sind, ob sie diese Verkehrsmittel nutzen.
Durch den Einbruch bei den Nutzungszahlen fehlen allerdings auch große Teile der Fahrgeldeinnahmen. Dadurch steigt das Defizit des ÖPNV erheblich und wird für unsere Buslinien im Kreisgebiet vom Kreis Euskirchen finanziell auszugleichen sein. Dadurch werden am Ende die ohnehin klammen und durch Corona weiter stark belasteten Kassen der Städte und Gemeinden im Kreisgebiet belastet, die einen Großteil der ÖPNV-Kosten tragen. Unter diesem Finanzdruck drohen zukünftig Diskussionen, dass z.B. die gerade mit viel Augenmaß und zur Erprobung eingeführten zusätzlichen Busverkehre, wie der Halbstundentakt auf der Buslinie 829 zwischen Hellenthal und Kall, verringert werden sollen. V.a. aber weitere Angebotsverbesserungen haben dann schlechte Karten.
Verbesserte Angebote bei Bus und Bahn sind aber wichtige Bestandteile eines guten Lebens und Arbeitens für die Menschen im Schleidener Tal, im Südkreis und im gesamten Kreis Euskirchen. Alle, die zwischen Wohnort und Arbeitsstelle pendeln müssen, alle, die zu Kunst, Kultur und Sport nach Euskirchen, Köln, Bonn und andere Orte fahren, für Schülerinnen und Schüler, aber auch für Tagesausflügler und Touristen, die in den Kreis Euskirchen kommen, ist ein leistungsfähiger ÖPNV und SPNV sehr wichtig.
Gerade für die im Zusammenhang mit dem Klimawandel endlich wieder angepackte Verkehrswende ist es zur Entlastung unserer Umwelt richtig und wichtig, die positiven Entwicklungen im ÖPNV weiter entwickeln zu können. Wer besseres Klima will, muss mehr ÖPNV und SPNV machen!
Für viele Bereiche sind sinnvolle Corona-Rettungsschirme beschlossen worden oder im Gespräch. Das Land NRW darf aber die Aufgabenträger und die Kommunen auch bei den ÖPNV-Kosten nicht alleine lassen. Nicht nur die Lufthanse braucht Rettungsmilliarden, auch unser Bus und unsere Eisenbahn brauchen Hilfe und Rettung! Daher mache ich mich in Schleiden und im Kreis Euskirchen dafür stark, dass die NRW-Landesregierung einen Rettungsschirm auch für den ÖPNV aufspannt und Mittel für dessen dringend erforderlichen weiteren Ausbau bereitstellt.
Ihr Wolfgang Heller
SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Schleiden
SPD-Kreistagsmitglied und Kreistagskandidat